Methamphetamin
- Gruppe: Stimulanz
- Chemischer Name: d-N-Methyl-Amphetamin-Hydrochlorid (C10H15N)
- Szenenamen: "Ice", "Crystal", "Thaipille", "Yaba”, "Meth", "Pervetin", usw.
- Methylamphetamin ist dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt!
- Wirkungen:
- entspricht einer potenzierten Amphetaminwirkung
- antriebs-/leistungssteigernd
- unterdrückt Müdigkeit
- euphorisierend (stärker euphorisierend als Amphetamin!)
- steigert das Selbstwertgefühl
- unterdrücktes Schmerzempfinden
- enthemmende Wirkung
- erhöhte Risikobereitschaft
- Logorrhoe (verstärkter Redefluss, "Laberflash")
- appetitzügelnd
- dopaminerg, adrenerg, serotonerg wirksam
- gesteigerte sexuelle Lust
- Risiken und Nebenwirkungen:
- "Down" nach Konsum
- Unruhe
- Erregbarkeit
- Kiefermuskulaturspannung, Muskelkrämpfe
- Stereotypien (z.B. Rumnuscheln mit den Fingern)
- Halluzinationen (in hohen Dosen)
- "Amphetamindelir"
- Mydriasis (Pupillenerweiterung)
- Tremor (Zittern)
- Tachykardie (gesteigerte Herzfrequenz)
- Hypertonie (Bluthochdruck --> Gefässverletzungen und innere Blutungen)
- Hyperthermie (erhöhte Körpertemperatur)
- epileptiforme Anfälle
- ventrikuläre Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen)
- Vasospasmus (Gefässverkrampfung mit Gefässverengung)
- Infarkte
- Hämorrhagien (Blutungen)
- starke Auszehrung des Körpers, Gewichtsverlust
- Schlafentzug
- Disseminative intravasale Gerinnung (DIC; pathologische Gerinnungsaktivierung)
- Auswirkung auf das psychische Befinden (kurz und langfristig):
- hohes Abhängigkeitspotential (höher als bei Amphetamin!)
- Craving (vor allem beim Rauchen ["Basen"])
- psychische Symptome: Angstzustände, depressive Symptome, Stimmungsschwankungen, hohe Anspannung
- Panikstörungen
- Paranoia (psychotische Störungen)
- Reizbarkeit, impulsives und aggressives Verhalten
- CAVE: bekannte Neurotoxizität des Methamphetamins (irreversible Hirnschädigungen mit Beeinträchtigung des Gedächtnisses sind möglich!)
- Wirkdauer (dosisabhängig): ca. 6-30 Stunden (geraucht viel kürzere, aber intensivere Wirkdauer)
- Verkaufsformen: kristallines Pulver, Tabletten ("Thaipille")
- Einnahmeformen: nasal, oral, selten inhalativ (geraucht) und parenteral
- Beispiele für gefährliche Kombinationen mit anderen Substanzen:
- ß-Blocker --> Gefahr von Spasmen an den Herzkranzgefässen
- MAO-Hemmer --> Gefahr eines exzessiven Blutdruckanstieges
- Trizyklische Antidepressiva (TZA)--> Gefahr eines exzessiven Blutdruckanstieges. Zudem kann bei TZA-Intoxiaktionen eine kardiale Toxizität auftreten.
- "Uppers" (Amphetamin, Kokain usw.) --> extreme Serotoninfreisetzung im Gehirn
- MDMA --> Krampfanfälle
- "Downers" (z.B. Alkohol, GHB/GBL, Cannabis) --> Dehydration und Wärmestaugefahr
- Safer Use Regeln
- siehe auch Primary and Hospital Care 2020/02: Tox Info Suisse – Akute Methamphetamin-Intoxikation: ein Stimulanzien-Toxidrom