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Somatische Probleme

Kokain spritzen gilt als gefährlichste Konsumform, gefolgt von Rauchen (beide mit raschem Anfluten am Wirkorgan).

Die unterschiedlichen Konsumformen führen zu verschiedenen somatischen Problemen. Diese können durch Harm Reduction und Informationen vermieden werden.

Stoffwechsel / Ernährung

  • Gewichtsabnahme bis Kachexie

Mund / Nase

  • Nasenbluten, Nasenscheidewanddefekte (bis zur Perforation) bei chronischem Sniffen
  • Snorter Warts (Papillomavirus; Warzen in der Nase durch infizierte Geldnoten, wenn von mehreren Personen benutzt)
  • Schnitt und Verbrennungen der Lippen durch geschädigte Crackpfeifen
  • Mundgeruch, häufiges Schmatzen
  • Zahnschäden und Schädigung der Mundschleimhaut (toxisch beim Kokainrauchen), Bruxismus (Zähnemahlen)

Haut / Infektion

  • Fehlen der seitlichen Augenbrauen und Läsionen an Lippen und im Mund durch heissen Dampf der Crackpfeife
  • Hyperkeratosen an den Handinnnenflächen und Fingern durch Halten von heissem Crack
  • Vaskulitis
  • Kokain begünstigt Juckreiz. Einstichstellen werden häufig gerieben mit konsekutiver Gewebereizung und Eiterbildung ("Koki-Käfer" und "Würmer") im Sinne eines Dermatozoenwahns. Später ev. Impetigo contagiosa bis zu Sepsis (Endokarditis)
  • Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand möglich durch rasches Anfluten, besonders hohes Risiko bei Patienten mit anderen kardiovaskulären Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel usw.) 
  • Hepatitis- und HIV-Infektionen bei unsauberer Injektionspraxis oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Eine Hepatitis-Übertragung kann aber auch durch den Austausch von Schnupfröhrchen erfolgen. Weitere Infos siehe auch Hepatitis.

Herz / Kreislauf

  • Arteriospasmen können zu Herzinfarkt, Schlaganfällen, Hirnblutungen, Embolien und peripheren arteriellen Verschlüssen führen. Kokain fördert auch Thrombozyten-Aggregation und Arteriosklerose.
  • Endokarditis, besonders (aber nicht nur) bei Injektionskonsum

Atemsystem

  • Brustschmerz
  • Bronchitis und Lungenentzündungen
  • COPD, Lungenödem (Rauchen)

Neurologische Effekte

  • Kognitive Störungen bei längerem auch kontrolliertem und nicht-abhängigen Konsum
  • Kopfschmerzen
  • Bewegungsstörungen
  • Krampfanfälle
  • Apoplex, Hirnblutungen
  • Zerebrale Vaskulitis
  • Zerebrale Atrophien

Schwangerschaft

  • Hohes Abortrisiko
  • Plazentainfarkte
  • Mangel- und Frühgeburten
  • Entwicklungsstörungen bei Fötus und Embryo
  • Postpartale Entzugssymptome, erhöhte Krankheitsanfälligkeit, erhöhte Kindersterblichkeit
  • weitere Infos zum Thema Schwangerschaft siehe hier

 

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