Abhängigkeit von Benzodiazepinen
- Bei Benzodiazepin-Abhängigkeit vom Low-Dose-Typ sind häufig nicht alle Kriterien einer Abhängigkeit nach ICD-10 erfüllt (z.B. Geriatrie-Patientin oder -Patient mit einem Benzodiazepin seit 15 Jahren als Schlafmittel, wobei aber aufgrund von Entzugssymptomen und einer starken Fixierung auf das Medikament ein Absetzen auch nicht möglich oder schwierig sein kann)
- Von einer Abhängigkeit nach ICD-10 wird gesprochen, wenn innerhalb eines Jahres einmal drei oder mehr der folgenden Kriterien erfüllt waren:
- ein starker Wunsch, oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren
- verminderte Kontrollfähigkeit
- körperliches Entzugssyndrom
- Nachweis einer Toleranz
- fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen
- anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen
- Das Suchtpotential ist abhängig von der Substanz:
- sehr hoch (v.a. bei rasch anflutenden und kurzwirksamen Benzodiazepinen; siehe Tmax und T 1/2 in der Äquivalenztabelle) wie zum Beispiel:
- Flunitrazepam (Rohypnol®)
- Midazolam (Dormicum®)
- Alprazolam (Xanax®)
- Triazolam (Halcion®)
- sehr hoch (v.a. bei rasch anflutenden und kurzwirksamen Benzodiazepinen; siehe Tmax und T 1/2 in der Äquivalenztabelle) wie zum Beispiel:
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