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Kontrolliertes Rauchen / Reduktion

  • Kontrollierter Konsum, das heisst das Befolgen eines selber erstellten Konsumationsplans, der zu einer Reduktion der Konsummenge führt, ist bei der Behandlung anderer Suchtmittel (Alkohol und Opiat) eine bewährte Therapiestrategie.
  • Diese Erfahrungen können nicht einfach auf den Nikotinkonsum übertragen werden.
    Die Empfehlung an Rauchende, weniger zu rauchen, um weniger Gesundheitsrisiken einzugehen, ist wissenschaftlich umstritten:
    • Langzeitstudien zeigen, dass es keinen unschädlichen Tabakkonsum gibt
    • Viele Leute, die weniger Zigaretten rauchen, 'optimieren' unbewusst ihren Rauchstil, um die gleiche Menge Nikotin aufzunehmen:
      • sie ziehen stärker, inhalieren tiefer, rauchen bis näher an den Filter heran oder blockieren die Poren mit den Fingern.
    • Ziel sollte deshalb immer ein Rauchstopp bleiben!
  • Ein reduzierter Konsum kann aber eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Rauchstopp sein. Die Konsumreduktion sollte als solche bezeichnet und gewürdigt werden:
    • Rauchende, die es schaffen weniger zu rauchen, können sich eher vorstellen, ganz mit dem Rauchen aufzuhören.
    • Sie erleben, dass es auch mit weniger geht.
    • Eine Reduktion durchzuhalten kann das Selbstvertrauen stärken.
    • Menschen mit Depressionen tolerieren häufig keinen sofortigen Nikotinstopp, da die antidepressive Wirkung des Nikotins wegfällt. Hier ist eine stufenweise Reduktion des täglichen Nikotinkonsums und eventuell gleichzeitig eine anti-depressive Medikation zu empfehlen.
  • Der kontrollierte, resp. reduzierte Konsum kann durch Nikotinersatzprodukte unterstützt werden.
  • Das Thema des kontrollierten Rauchens, resp. der Konsumreduktion wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Hier einige weiterführende Artikel:

 

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