Passivrauchen
- Passivrauchen bedeutet das unfreiwillige Einatmen von Tabakrauch. Wie beim aktiven Rauchen gelangen auch beim passiven Rauchen die Gifte des Tabakrauchs über Lunge und Blutbahnen in den ganzen Körper.
- Studien zeigen, dass Passivrauchen das Lungenkrebsrisiko von Nichtrauchenden um 20-30% erhöht und mit weiteren akuten und chronischen Atemwegserkrankungen assoziiert ist; das Risiko einer koronaren Herzkrankheit ist um 25-30% erhöht.
- Der Anteil der Bevölkerung, der dem Tabakrauch anderer ausgesetzt ist: 5.4% während einer Std. oder mehr pro Tag; 66.6% während weniger als einer Std. pro Woche, vgl. Suchtmonitoring.
- Kinder und insbesondere Kleinkinder sind durch das Passivrauchen besonders gefährdet. Passivrauchen schadet ihren Organen mehr als denjenigen von Erwachsenen, weil diese noch nicht vollständig entwickelt sind. Kleine Kinder nehmen mehr Schadstoffe durch die Atemluft auf, da sie im Vergleich zu Älteren etwa zwei- bis dreimal so häufig ein- und ausatmen.
- Mitrauchende Kinder haben ein zweifaches Risiko für den plötzlichen Kindstod. Sie weisen oft eine verminderte Lungenfunktion auf, die im Erwachsenenalter anhält. Kleinkinder, die regelmässig dem Passivrauch ausgesetzt sind, leiden häufiger an Mittelohrentzündung, Atemwegserkrankungen, Bronchitis und Lungenentzündungen.
In der Schwangerschaft
- Die chemischen Bestandteile wie auch CO, die die Mutter einatmet, gelangen durch die Plazenta in das Blut des Fötus und führen zu
- histologisch nachweisbaren Plazenta-Veränderungen
- einer Verringerung des Geburtsgewichts
- Frühgeburten (15% können dem Passivrauchen zugeschrieben werden).
- Weitere Informationen: Themenseite Passivrauchen des BAG und Folgen des Passivrauchens bei Sucht Schweiz.
Weiterführende Artikel:
Anderson HR, Cook DG. Passive smoking and sudden infant death syndrome: review of the epidemiological evidence. Thorax. 1997;52(11):1003-9.
Strachan DP, Cook DG. Health effects of passive smoking. 1. Parental smoking and lower respiratory illness in infancy and early childhood. Thorax. 1997;52(10):905-14.
Cox B, Martens E, Nemery B, Vangronsveld J, Nawrot TS. Impact of a stepwise introduction of smoke-free legislation on the rate of preterm births: analysis of routinely collected birth data. Bmj. 2013;346:f441.
Mackay D, Haw S, Ayres JG, Fischbacher C, Pell JP. Smoke-free legislation and hospitalizations for childhood asthma. The New England journal of medicine. 2010;363(12):1139-45.