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Entzugsbehandlung

  • Die Entzugsbehandlung kann sowohl im stationären als auch im ambulanten Rahmen erfolgen. Vor- und Nachteile beider Settings sollten eingehend mit der Patientin oder dem Patienten besprochen werden.
  • Die Entzugsbehandlung sollte in enger Absprache mit der Patientin oder dem Patienten sowie allenfalls mit weiteren involvierten Institutionen/Personen erfolgen. Die Bedürfnisse der Patientin oder des Patienten sind entsprechend zu berücksichtigen.
  • Das Reduzieren oder Absetzen von Buprenorphin verursacht in der Regel aus verschiedenen Gründen (Pharmakokinetik der Substanz, Hauptindikation bei leichteren Formen einer Opiatabhängigkeit etc.) weniger ausgeprägte Entzugserscheinungen als bei Methadon oder Heroin.

Entzugsbehandlung von Buprenorphin

  • Die Herabdosierung soll in Absprache mit der Patientin oder dem Patienten und unter Beachtung der klinischen Symptomatik in Schritten erfolgen, die jeweils ca 10% der aktuellen Dosierung entsprechen.
  • Je geringer die Buprenorphintagesdosis ist, desto langsamer und bedächtiger sollen weitere Reduktionsschritte vollzogen werden.
  • Der buprenorphinunterstützte Entzug ist pharmakologsich meist unproblematisch. Die Unsicherheit und Ängste der Patientinnen und Patienten bedürfen aber häufig einer intensiven Auseinandersetzung und einer Planung von Verhaltensstrategien bei Craving und Entzugssymptomatik.

Es gibt zur Orientierung 2 Schematas, patientenorientierte Lösungen sind anzustreben:

 

Lineare Reduktion

Exponentielle Reduktion

Woche 1

Tägliche Dosierung
(max. 32 mg/Tag)

Tägliche Dosierung
(max. 32 mg/Tag)

Woche 2

Die Dosierung von Woche 1
um 2 mg reduzieren

Die Dosierung von Woche 1
um die Hälfte reduzieren

Woche 3

Die Dosierung von Woche 2
um 2 mg reduzieren

Die Dosierung von Woche 2
um die Hälfte reduzieren

Bis zum Ende der
Behandlung

Jede Woche die Dosierung
um 2 mg reduzieren

Jede Woche die Dosierung
um die Hälfte reduzieren


Entzugsbehandlung von Methadon mit Buprenorphin

  • In einem ersten Schritt sollte die Patientin oder der Patient stabil von Methadon auf Buprenorphin umgestellt werden.
  • Die Herabdosierung soll in 0,4 – 2mg Schritten erfolgen. Je geringer die Buprenorphintagesdosis ist, desto langsamer und bedächtiger sollen weitere Reduktionsschritte vollzogen werden.


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