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Schwangerschaft und Stillzeit mit Buprenorphin

  • Wird eine Patientin während der Buprenorphin-OAT schwanger, sollte sie weiterhin den Opioidagonisten regelmässig einnehmen. Ein allfälliger Beikonsum anderer psychoaktiver Substanzen (auch Alkohol und Nikotin) sollte möglichst unterbleiben.
  • Zur Verhinderung eines fortgesetzten Heroinkonsums durch die schwangere Frau ist, mit wenigen Ausnahmen, eine adäquate OAT dringend indiziert. Zudem sollte eine enge Kooperation mit allen Beteiligten im Helfersystem der schwangeren Frau, z.B. Gynäkologin/Gynäkologe, angestrebt werden.
  • Einige Studien belegen, dass Buprenorphin in der Erhaltungstherapie schwangerer opioidabhängiger Patientinnen effizient und gut verträglich ist bzw. beim Neugeborenen mit einem schwächeren neonatalen Entzugssyndrom einhergehen (Fischer et al., 2000; Johnson et al., DAD 200, 2003; Jones et al., 2005).
  • Gemäss den bisher gemachten empirischen Erfahrung und Erhebungen rechtfertigt die reine OAT nicht mehr das primäre Abstillen. Pro (Mutter-Kind-Beziehung, Anbindung an die Ärztin oder den Arzt, Hilfe gegen Beikonsum) und Contra (Folgen für Kind) müssen in Erwägung gezogen werden!
  • Bisher wurde lediglich im Rahmen eines 1997 veröffentlichten Fallberichts die Buprenorphinkonzentration in der Muttermilch bestimmt. Die im Alter von vier Wochen postnatal vom Kind aufgenommene Buprenorphin-Menge und die seines Metaboliten Norbuprenorphin wurde für eine 24-stündige Stillperiode mit 3,28 μg berechnet (Marquet P et al., Clin Pharmacol Ther 1997; 62)
  • Die geringe orale Bioverfügbarkeit von Buprenorphin reduziert zusätzlich die durch das Stillen möglichen Plasmaspiegel (Johnson RE et al. Fischer G. Use of buprenorphine in pregnancy: Patient management and effects on the neonate. Drug Alcohol Depend 2003; 70: 87–101).

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