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Interventionsmöglichkeiten

  • Für psychotherapeutische Kurzinterventionen zur Behandlung der Cannabisabhängigkeit liegen kontrollierte Studien vor. Verschiedene Programme werden aktuell in der Praxis erprobt und evaluiert oder sind bereits umgesetzt (s.u.).
  • Bei der frühzeitigen Behandlung von starken Verhaltensauffälligkeiten (Substanzstörungen, Delinquenz, dissoziale Störungen) Jugendlicher haben sich multidimensionale Familientherapien (MDFT, MST), die das gesamte Lebensumfeld der Betroffenen einbeziehen, besonders bewährt.
  • Cannabisbezogene Probleme Jugendlicher und junger Erwachsener sind multidimensional (körperliche und psychische Gesundheit, Familie, Ausbildung und Beruf u.a.) und erfordern entsprechend ein multidimensionales Vorgehen, das, wenn möglich, klar nach Prioritäten geordnete Zielsetzungen hat.
  • Es zeigt sich, dass bei der Behandlung von Personen mit problematischem Cannabiskonsum sinnvollerweise drei Phasen zu unterscheiden sind:

Wissenschaftliche Cannabisprogramme:

  • Die deutschen AWMF-Leitlinien zu Cannabis-bezogenen Störungen (Federführung DG-Sucht; Stand Oktober 2004), welche ausführlich die Evidenzstärken verschiedener Untersuchungen referieren, finden Sie hier.
  • Cannabisprogramme, die aktuell wissenschaftlich evaluiert werden (Auswahl):
  • All diese Behandlungsmodule basieren zum einen auf Motivationsförderung, die Cannabiskonsumgewohnheiten zu ändern, zum anderen auf Vermittlung von konkreten Fertigkeiten im Lösen von Problemen, sozialer Kompetenz oder in der Kontrolle über das Rauschverlangen. Die therapeutische Arbeit beinhaltet auch den Einbezug von Risiko- und Schutzfaktoren bzw. ein (wieder-) entdecken der persönlichen Ressourcen und Lebenskompetenzen.
  • Die Interventionen erfolgen, je nach Programm, in unterschiedlicher Länge (2 bis 9 Monate) und in verschiedenen Settings (Einzel-, Familien- und/oder Gruppensitzungen).
  • All diesen Projekten ist ein prozesshaftes Vorgehen gemein: Aufbau einer therapeutischen Allianz und Behandlungsmotivation, durcharbeiten „krisenhafter“ Themen, Festigung der erzielten Veränderungen und schliesslich lösen der therapeutischen Beziehung.
  • Langfristige ambulante Behandlungsformen orientieren sich verstärkt an klassischen psychotherapeutischen Verfahren. Eine Einrichtung, die sich seit 1985 explizit Konsumentinnen und Konsumenten mit problematischem Cannabiskonsum widmet, ist der Therapieladen in Berlin.

 

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