Microdosing
Allgemein
Unter Microdosing versteht man einen Substanzkonsum in sehr geringen Dosen. Der Begriff stammt aus der Pharmaentwicklung, wird neu für den Konsum von halluzinogenen Substanzen (v.a. LSD, Psilocybin, Meskalin) in einer Dosis unter der halluzinogenen Wirkungsschwelle gebraucht. Dabei ist Microdosing von LSD am bekanntesten. Psilocybin wird wegen der besseren Regulierbarkeit aufgrund der kürzeren Halbwertszeit mikrodosiert.
Dosierung
- Diese liegt 10 – 20-fach tiefer als beim üblichen Konsum
- Die Anwendung erfolgt meist in Zyklen von höchstens alle 3 Tage während weniger als 3 bis 4 Wochen
- Ziel dabei ist meist das Erreichen von positiven, meist kreativen Effekten ohne beeinträchtigende Komponente, eine Form von Selbstoptimierung mit Steigerung der Kreativität, Konzentrationsfähigkeit, Offenheit sowie die Reduktion von Krankheitssymptomen (Depressionen, ADHS), Blockaden und Ängsten.
Verbreitung
- Seit 2011 Trend in den USA (v.a. in Kalifornien). Einzelfallphänomen in der Schweiz
- Microdosing bei LSD
- in flüssiger Form, häufig als Spray mit konstanter Dosierung eingenommen
- Dosierung: 5-30μg (Mikrogramm) oral, ab 10-15μg beginnt eine subjektiv wahrnehmbare Wirkung
- Wirkungsdauer 4-5 Stunden.
- Microdosing bei Psilocybin
- in flüssiger Form 2-3mg oral
- Wirkungsdauer 2-3 Stunden
Risiken
- Es gibt bisher nur sehr wenig wissenschaftliche Daten, häufig beruhen die Erkenntnisse aus Einzelberichten; grundsätzlich kann von einem sehr moderaten Risiko ausgegangen werden (entsprechend Dosis-Wirkungs-Beziehung). Aufgrund der niedrigen Dosierung, die meist unterhalb der halluzinogenen Wirkung liegt, gibt es bis anhin keine Beschreibungen schwerer Zwischenfälle und keine Hinweise auf eine Abhängigkeit
- Im Rahmen von Selbstbeobachtungen wurden vereinzelt transitorische Nebenwirkungen beschrieben
- Unwohlsein, Schwindel, Verlust der zeitlichen Orientierung, Kopfschmerzen
- Selten Angstzustände und depressive Verstimmung
- hohe Emotionalität und Gereiztheit an Folgetagen