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Festlegung Startdosis / Aufdosierung

Grundsätzliches

  • Bei opioidnaiven Patienten ist bereits ab einer Dosis von 10mg Levomethadon ((R)-Methadon) mit schweren Intoxikationserscheinungen zu rechnen.
  • "start low, go slow"; Ideal deshalb Beginn an einem Montag
  • Pharmakokinetik Levomethadon oral:
    • tmax 4 Std.
    • Plasma - t ½ einer Einzeldosis 4 – 6 Std.; Wegen Levomethadon-Kumulation längere Wirkung
    • Wirkungshalbwertszeit sehr variabel, ca. 24 Std (13 – 47 Std.)
    • Elimination: Leber (Zytochrom P450), keine pharmakologisch aktiven Metaboliten
    • Beachte bei Komedikation Interaktionen, bei fehlendem Ansprechen fast metabolizer?
  • Erste Woche gilt der Aufdosierung und der Dosisfindung, Patient muss oft täglich kurz gesehen werden
  • Ziel: keine Entzugssymptome
  • Erhaltungsdosis: meist 30 – 60 mg/Tag, bei niedrigerer Dosis Risiko für Craving und Beikonsum
  • Häufiger Fehler: zu niedrig dosiert und zu kurz dauernde OAT
  • Levomethadon ist in der Schweiz nur in flüssiger Form als Fertiglösung verfügbar (1 ml = 5 mg), praktisch und sicherer mit einstellbarem Dispenser.
  • Zur Abgabe eignen sich spezifische Flaschen mit Kindersicherungsverschluss; die Beschriftung muss korrekt sein (Praxisname; Patientenname; Levomethadon; Dosis in mg)

Konkret

  • Beim Vorliegen objektivierbarer Entzugssymptome (Frieren, Zittern, Nasenfluss):
  • Am ersten Tag:
    • Einmaldosis von 10 – 15 mg, wenn möglich morgens
    • Einnahme unter Sichtkontrolle (aber Wahrung der Privatsphäre)
    • Patient am Nachmittag nochmals einbestellen, minimale Wartezeit zur ersten Dosis 4 Stunden
    • Je nach Befinden noch einmal 5 – 10 mg verabreichen
  • Ab zweitem Tag:
    • Gleiche Einnahmezeit einhalten
    • Tgl. Dosissteigerung um maximal 5 mg
    • In der Regel bei einer Tagesdosis bleiben

Cave:

  • Erscheint der Patient intoxikiert (Alkohol, Benzodiazepine, Opioide), muss die Dosis ausreichend reduziert oder der Patient nochmals später einbestellt werden, um eine gefährliche Atemdepression zu vermeiden
  • Bei unerwarteten Verläufen Kontakt mit erfahrenem Arzt aufnehmen (z.B. via Kantonsarztamt, nächster Suchtfachstelle oder per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
 

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