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Abhängigkeitsentwicklung

  • Genaue Angaben zum Risiko einer Abhängigskeitsentwicklung von Medizinal Cannabis gibt es nicht. Die Entwicklung einer Abhängigkeit kann aber in gut strukturierten Behandlungen bei Personen ohne bereits bestehende Suchtkrankheit als sehr gering angesehen werden.
  • Bei dieser Fragestellung ist zu berücksichtigen, dass
    • Cannabis grundsätzlich ein vernachlässigbares Abhängigkeitspotential hat,
    • die in der Schweiz medizinisch benutzten Cannabinoide in der galenischen Form von Tropfen für eine orale bzw. sublinguale (rascherer Wirkungseintritt und Dosiseinsparung wegen geringem first-pass Effekt) Einnahme (Tropfen) zugelassen sind und nicht als Blüten,1
    • durch den Einsatz von Medizinal Cannabis andere Medikamente reduziert oder ganz abgesetzt werden können, die auch über ein Abhängigkeitspotential verfügen (Opioide, Benzodiazepine),
    • im Rahmen der engmaschigen Betreuung durch die Ärztin oder den Arzt eine übermässige Dosissteigerung erkannt und thematisiert werden kann,
    • es sich bei einigen Indikationen auch um palliative Situationen handelt,
    • die hohen Kosten der Medikamente eher vorbeugend bezüglich einem Missbrauch wirken.

1Bezüglich der Anwendung von Cannabisblüten und Cannabisextrakten als Arzneimittel wird auf ein Positionspapier der Kantonsapothekervereinigung vom 16.11.2022 verwiesen. Darin wird auf die temporäre Gültigkeit der jetzigen Empfehlungen hingewiesen: «Die Anwendung von Cannabisblüten sollte sich nach evidence-based medicine (EBM) und den medizinischen Fachgesellschaften richten. Bisher wurden aber noch keine Empfehlungen zur direkten Verwendung von Cannabisblüten aufgenommen. Es wird aber erwartet, dass zukünftig Anwendungsempfehlungen für inhalative Formen oder eventuell auch als Tee entwickelt werden».

 

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